Das Glaukom, auch „Grüner Star“ genannt, ist eines der gefährlichsten Augenleiden des Menschen. Die Erkrankung kommt meist schleichend, oftmals unbemerkt und kann im schlimmsten Fall zur Erblindung führen. Obwohl das Glaukom meist gut behandelbar ist, stellt es in Europa eine der häufigsten Erblindungsursachen dar.

Es existieren mehrere Formen des Glaukoms. Nur in den wenigsten Fällen bemerkt der Patient einen erhöhten Augeninnendruck und kann das unangenehme Gefühl als Warnzeichen deuten. Die häufigste Erkrankungsform verläuft ohne Symptome und wird vom Patienten nicht bemerkt. Deshalb suchen viele Patienten den Arzt erst auf, wenn es für eine vollständige Heilung keine Aussicht mehr gibt. Wir empfehlen eine Vorsorgeuntersuchung, die oft ein Glaukom bereits im Anfangsstadium erkennen kann.

Die Diagnostik und Therapie des Grünen Stars sind eines der Spezialgebiete des MVZ Krause. Jährlich führen wir zahlreiche Laser-Operationen mit modernster Technologie wie die Selektive Lasertrabekuloplastik (SLT) und die YAG-Laseriridotomie durch.

Sah man vor über 30 Jahren noch den erhöhten Augeninnendruck als alleinige Ursache für die Entstehung des Glaukoms an, hat sich deren Kenntnis seither erheblich verändert.

Unter einem Glaukom versteht man eine Erkrankung unterschiedlicher Ursachen mit dem gemeinsamen Merkmal von charakteristischen Sehnervenkopfveränderungen und resultierenden Gesichtsfeldausfällen. Nervenzellen und Nervenfasern gehen irreversibel zugrunde und ganz zum Schluss erst tritt ein Sehverlust ein. Dabei ist ein statistisch erhöhter Augeninnendruck möglich, aber nicht Voraussetzung.

Glaukome werden in Offenwinkelglaukome (POWG) und Engwinkelglaukome (PEWG) mit akutem Winkelblockglaukom und Normaldruckglaukom (NDG) eingeteilt. Wichtig ist auch die sogenannte okuläre Hypertension (OHT).

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Oculäre Hypertension (OHT)

Bei der Oculären Hypertension (OHT) treten über längere Zeit Augeninnendruckwerte über 21 mm Hg auf, ohne dass typische Veränderungen am Sehnervenkopf auftreten. Das Gesichtsfeld ist unauffällig. Diese Patienten müssen meist nicht behandelt werden, da nachgewiesen werden konnte, dass nur ein kleiner Teil von ihnen im Laufe der Jahre wirklich ein Glaukom entwickelt. Der weitaus häufigere Teil bekommt trotz erhöhter Druckwerte keine Schäden am Sehnervenkopf oder im Gesichtsfeld. Sollten jedoch bestimmte Risikofaktoren vorliegen, müssen diese Patienten wie Glaukom-Patienten behandelt werden. Der wichtigste Risikofaktor ist eine dünne Hornhaut. Die Hornhautdicke wird in unserer Praxis völlig schmerz- und berührungsfrei sowohl mit dem optischen Pachymeter als auch mit dem Vorderabschnittsmodul der Optische Kohärenz-Tomographie (OCT) gemessen.

Primäres Offenwinkelglaukom (POWG)

Das Primäre Offenwinkelglaukom (POWG) tritt meist erst ab dem mittleren Lebensalter mit steigender Inzidenz auf. Typisch ist der stets offene Kammerwinkel. Allerdings muss das im Auge gebildete Kammerwasser einen erhöhten Widerstand im Maschenwerk des Abflußweges (Trabekelwerk) überwinden. Dadurch kann der Druck im Augeninneren über 21 mm Hg ansteigen. Starke Druckanstiege bleiben allerdings aus, weshalb der Patient keinerlei subjektive Symptome verspürt. Wird das Glaukom nicht rechtzeitig behandelt, treten zunehmende Sehnervenkopf- und Gesichtsfeldausfälle auf. Schäden im Blickfeld sind immer Spätschäden, da sie erst bei ca. 20 % zerstörter Nervenfasern auftreten. Deshalb setzen wir in unserer Praxis seit vielen Jahren erfolgreich die Optische Kohärenz-Tomographie (OCT) und die Retinotomographie (HRT) ein.

Normaldruckglaukom

Das Normaldruckglaukom weist trotz statistisch normotoner Augeninnendruckwerte einen progredienten Sehnerven- und in der Folge auch Gesichtsfeldschaden auf. Ursachen können ein anlagebedingter niedriger Blutdruck oder ein nächtliches Absinken des Blutdruckes bei „übertherapierten“ Patienten sein. Hilfreich ist dann ein 24-Stunden-Blutdruckprofil. Aber auch Gefäßkrämpfe (Spasmen) führen durch eine Engstellung der Gefäße zur verminderten Durchblutung des Sehnervenkopfes.

Engwinkelglaukom

Beim Engwinkelglaukom kann das im Auge gebildete Wasser (Kammerwasser) über den eingeengten Abflußweg nur ungenügend oder bei Verlegung des Abflußweges nicht mehr abfließen. Es kommt zu akuten schmerzhaften Drucksteigerungen bis auf ein Mehrfaches des Normalwertes. Einen so akuten Druckanstieg bezeichnet man als akutes Winkelblockglaukom oder Glaukomanfall. Mögliche Symptome sind außer den starken Schmerzen auch Übelkeit, Erbrechen, ein Sehabfall und farbige Ringe um Lichtquellen.

Das Glaukom kann meist sehr gut behandelt und bei optimaler Therapie auch zum Stillstand gebracht werden. Je früher wir die Erkrankung erkennen können, desto geringer muss in der Regel die erforderliche Drucksenkung sein, um ein Fortschreiten zu stoppen. Meist reicht im Anfangsstadium deshalb auch schon ein Augentropfen täglich aus. Alternativ zu dem Augentropfen bieten wir die hochmoderne Selektive Lasertrabekuloplastik (SLT) an. Die Lasertherapie ist der Tropfentherapie gleichwertig und als Ersttherapie zugelassen.

Natürlich kann der Grüne Star auch operiert werden. Das ist immer dann der Fall, wenn der Augeninnendruck weder mit Augentropfen noch mit Lasertherapie in solche Werte gesenkt werden kann, die ein Fortschreiten verhindern (individueller Zieldruck). Der Grüne Star wird im Gegensatz zum Grauen Star bereits operiert, wenn das Sehvermögen noch gut ist. Wir weisen nochmals auf die Wichtigkeit der Vorsorgeuntersuchung hin.